Kuppel Skulptur in St. Gertrud, Köln 2023

von Architekt Matthias Weber


Bild I 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Bild III, 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Bild IV 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Bild II, 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Bild V, 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Bild VI, 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Bild VII, 2023 St.Gertrud
Kuppel Skulptur

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Begleittext von Matthias Weber
Der Taut Pavillon


Die hier gezeigte Kuppel-Skulptur zitiert die berühmte Geometrie von Bruno Tauts (Architekt, 1880 - 1938) Glashaus, einem Ausstellungsgebäude, das er 1914 für die Werkbundausstellung in Köln-Deutz errichtet hat. Obwohl besagtes Glashaus nach nur zwei Monaten mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges geschlossen wurde, fand es doch als erstrangiger Vertreter der frühen Moderne Einzug in die Architekturgeschichte.

Die als schlichte Holzkonstruktion in Elementbauweise konzipierte Kuppel fungiert wie ein Destillat aus der Originalarchitektur mit dem geometrisch genauen Zitat der Rautenstruktur; die nicht weiter reduzierbare Skulptur konzentriert sich allein auf den sofortigen Wiedererkennungswert und die erlebbare Schönheit der Kuppel.

Die Konstruktion wurde im Maßstab 1:1,8 aus über 450 Meter Holzprofilen in 112 Elementen zusammengefügt. Der Taut-Pavillon zu Gast in der Kirche St. Gertrud (erbaut 1962 - 1965) erzeugt eine ganz besondere Konstellation. Die expressiv-plastische Sichtbetonarchitektur der Kirche ist, wie auch bei der Wallfahrtskirche in Neviges oder dem Kinderdorf Bethanien, ein Zeugnis der "kristallinen Phase" ihres Architekten Gottfried Böhm (1920 - 2021).

Durch den "Besuch" des Taut-Pavillons im Kirchenraum schließen sich mehrere Kreise, zugleich treffen spannende Protagonisten der deutschen Architekturgeschichte aufeinander. Zum einen kehrt der damals glücklose Bruno Taut nach über 100 Jahren nach Köln zurück, die berühmte Kuppelstruktur ist erstmals wieder am Rhein erlebbar. Zum anderen treffen mit Taut und Böhm zwei der bekanntesten Akteure des expressiv/expressionistischen Bauens aufeinander (Julius Posener bezeichnete Tauts Glashaus auch als den ersten expressionistischen Bau Deutschlands; ARCH+ Sept. 1980 Nr.53) Waren es bei Bruno Taut in den 1920er Jahren noch Utopien in Zeichnungen und Aquarellen, die er und seine Freunde von der "Gläsernen Kette" erdachten, so wurden 40 Jahre später verwandte kristalline Formen durch die Arbeit von Gottfried Böhm mit seinen "Faltengebirgen" tatsächlich Realität.

Entwurf, Planung, Bau und Aufbau: Architekt Matthias Weber, Köln

m.weber-architect@web.de

Bau und Aufbau: Stephan Reiter, Köln


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